Blutegel-Behandlung
bei Hund und Pferd*
Die Blutegel
Medizinische Blutegel - Hirudo medicinalis - werden speziell für die Anwendung an Lebewesen gezüchtet.
Wirkungsweise
Der Blutegel sondert direkt nach dem Biss durch seinen Speichel die verschiedensten Wirkstoffe ab. Forscher haben über 40 Inhaltsstoffe nachgewiesen, sind sich aber über die Anzahl weiterer einig.
Einige Inhaltsstoffe sind folgende:
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Hirudin und Colin - gefäßerweiternde, histaminähnliche Substanzen
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Hyaluronsäure - entzündungshemmend, entkrampfend
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weiterer schmerzlindernde Substanzen
Allgemeine Wirkungen
blutgerinnungshemmend, lymphstrombeschleunigend, immunisierend, lokal gefäßerweiternd, schmerzlindernd, antibiotisch
Indikationen einer
Blutegel-Behandlung
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Arthrose (Spat, Schale, ED, HD, etc.) Arthritis
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Kissing Spines
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Erkrankungen/Entzündungen/Verletzungen von Sehnen und Bändern
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Narben
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Abszesse, Ödeme, Phlegmone
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Bissverletzungen, Prellungen
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schlecht heilende Wunden
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Ekzeme
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Hufrehe
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Satteldruck
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Mauke, Kreuzverschlag, Hufrollenentzündung
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Piephacke, Stollbeule
Was muss beachtet werden?
Es dürfen nur Pferde, die nicht zur Schlachtung bestimmt sind, Blutegel angesetzt bekommen.
Es gibt keine direkten Nebenwirkungen der Blutegeltherapie.
Wie werden die Blutegel angewendet?
Nach der Kontrolle des Allgemeinzustandes so wie der betreffenden Stelle wird die Behandlungsstelle vorbereitet (rasiert) und die Blutegel werden angesetzt. Nach ca. 30-60 Minuten (in seltenen Fällen auch länger) sind die Blutegel satt und lassen sich fallen.
Es folgt die Nachblutung, die bis zu 12-24h andauern kann. Sie sollte in keinem Fall gestoppt oder fest verbunden werden, da durch das Nachbluten die Wunde gereinigt und der Stoffwechsel angeregt wird.
Wie geht es weiter?
Es kann nach der Blutegel-Behandlung zu einer Erstverschlimmerung kommen. Sollte dies der Fall sein, empfiehlt sich ein erneutes Ansetzen der Blutegel.
Wenn nach der Behandlung eine Spontanverbesserung eintritt, sollte eine erneute Behandlung erfolgen, sobald sich der Zustand wieder verschlechtert.
Wie oft eine Blutegel-Behandlung erfolgen sollte, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab.
Die Blutegel-Behandlung kann mit weiteren Therapie-Angeboten von mir ergänzt werden.
Wann dürfen keine Blutegel gesetzt werden?
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Fieber, Infektionskrankheiten
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sehr schwaches Immunsystem
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Medikamentengabe direkt vor der Behandlung (müssen mindestens 3 Tage vor der Behandlung abgesetzt werden)
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Zusatzfutter (Teufelskralle, Gingko, Arnika echt.)
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maligne Tumore (Sarkoide)
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Histaminallergie
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Cushing
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Trächtigkeit
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Magengeschwüre
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Anämie oder arterielle Verschlussstörungen sowie bekannte Gerinnungsstörungen
* Ab dem 28.01.2022 darf die Blutegelbehandlung laut TAMG nur noch erfolgen, wenn die Blutegel von einem Tierarzt, bei dem das betroffende Tier behandelt worden ist, verschrieben oder abgegeben worden sind UND die Anwendung gemäß einer tierärztlichen Behandlungsanweisung erfolgt.